
Ein neuer Rubin schmückt die grazile Figur.
Die Silbermadonna, die mindestens von 1490 stammt und seither fast durchgängig zum Kirchenschatz von St. Moritz gehört, hat wechselvolle Zeiten hinter sich. Sie gehörte Anfang des 19. Jahrhunderts zum Säkularisationsgut und wurde sehr schlecht behandelt. Zwar entging sie dem Einschmelzen, wurde aber sehr äußerst grob aufgeschnitten, verbogen und ihrer Edelsteine beraubt. Mit dem Vermögen eines Stiftsherrn von St. Moritz konnte die Figur aus dem Kunsthandel erworben werden und nach St. Moritz zurückkehren. Viele Jahre verbrachte sie im Diözesanmuseum, bis sie im Rahmen der Neugestaltung der Moritzkirche in die neu gestaltete Marienkapelle kam. Die fehlenden Edelsteine an der Krone wurden schon vor langer Zeit durch Glassteine ersetzt. Am Granatapfel, den das Jesuskind in der Hand hält, blieb jedoch eine Lücke, durch eine verbogene alte Fassung erkennbar. Diese konnte nun dank des Engagements von Sachverständigen und Spendern geschlossen werden. Ein wunderschöner Rubin verleiht mit seinem wunderbaren Farbenspiel der zarten Figur noch mehr Eleganz und Strahlkraft.
Am 3. Advent nun konnte die Figur wieder in der Moritzkirche willkommen geheißen werden. In den Gottesdiensten stand sie im Altarraum und konnte bewundert werden. Mittlerweile wurde sie an ihren angestammten Platz gebracht. Gut geschützt hinter Panzerglas begleitet sie die Gebete und Anliegen der Gläubigen.